Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 2.719 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Knapp 59 % davon bei Unfällen auf einer Landstraße – in Zahlen: 1.592 Personen. Im Durchschnitt verstarb somit alle fünfeinhalb Stunden ein Mensch bei einem Verkehrsunfall auf einer Landstraße. Die übrigen 41 % verteilen sich auf Ortschaften (knapp 30 %) und Autobahnen (knapp 12 %).
Des Weiteren enden Verkehrsunfälle auf Landstraßen besonders häufig tödlich: Im Corona-Jahr kam auf 295 Unfälle ein Verkehrstoter (zum Vergleich: das Mittel über alle Straßentypen hinweg betrug ein Verkehrstoter auf 826 Unfälle).
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr grob 469.800 Verkehrsunfälle auf Landstraßen erfasst, jeder siebte davon mit Personenschaden (rund 65.800 Unfälle). Neben den 1.592 getöteten Personen hatten 22.842 Personen schwere Verletzungen und 67.395 Personen leichte Verletzungen zu beklagen.
Trotz des auf die Corona-Pandemie zurückzuführenden allgemeinen Rückgangs des Unfallgeschehens auf deutschen Straßen im Vergleich zu 2019 (–16,4 %) blieb der Anteil der auf Landstraßen Verunglückten unverändert hoch. Ohnehin unterlag dieser in den vergangenen zehn Jahren nur leichter Schwankungen.
Insbesondere Motorradfahrer besitzen im Vergleich zu Autofahrern ein viermal so hohes Risiko bei einem Unfall getötet zu werden, obwohl Verkehrsteilnehmer auf Krafträdern nur rund fünf Prozent aller Unfälle verursachen (Stand: 2019). Denn Kraftradfahrer sind bei einem Unfall beinahe ungeschützt.
Deshalb setzten sich die Projektpartner des D-TRAS Projekts das Ziel, insbesondere eine Applikation zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Motorradfahrern bereitzustellen, um das derzeit hohe Gefahrenpotenzial dieser Verkehrsteilnehmer vorwiegend auf Landstraßen zu entschärfen.
Methodischer Hinweis:
Verkehrsunfälle auf Landstraßen sind hier alle Unfälle, die sich auf Bundes-, Landes-, Kreis-, Gemeinde- oder anderen öffentlichen Straßen außerhalb von Ortschaften ereignet haben.
Als Motorradfahrer werden Fahrer von Krafträdern (ohne Kleinkrafträder) mit amtlichen Kennzeichen bezeichnet.
Zu Getöteten und Verunglückten zählen innerhalb von 30 Tagen an den Folgen eines Unfalls Verstorbene Fahrer und Beifahrer.
Quellen:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/Publikationen/Downloads-Verkehrsunfaelle/verkehrsunfaelle-jahr-2080700197004.pdf?__blob=publicationFile (S. 13ff.)
GENESIS Datenbank des Statistischen Bundesamts Deutschland (destatis)
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